Pauli Poltergeist | Willkommen in der Villa Funkelstein by Susanne Lütje

Pauli Poltergeist | Willkommen in der Villa Funkelstein by Susanne Lütje

Autor:Susanne Lütje [Lütje, Susanne]
Die sprache: deu
Format: epub
ISBN: 9783862744787
Herausgeber: Oetinger E-Books
veröffentlicht: 2012-09-25T16:00:00+00:00


Mit einem Schnips

Pauline lag zusammengerollt in ihrem tickenden Bett und träumte vom Treppen-Rutschrekord: Sie rutschte so schnell wie nie. Traumhaft schnell. Schnell genug, um den Rekord vom Grafen Spitzzahn endlich zu knacken! Im Grunde war es ganz leicht. Und schwer. Genau das war die Lösung –

Die Tür der Standuhr wurde aufgerissen.

Pauline kniff die Augen zu und versuchte, den Traum festzuhalten. Sie wollte unbedingt die Lösung wissen … leicht … schwer … nein. Es hatte keinen Zweck. Der Traum war weg.

Widerwillig öffnete sie ein Auge und sah, wie ihr Bruder gegen die Holztruhe von Mama und Papa hämmerte. Sofort war Pauline hellwach und rief: »Was ist los?«

»Die Mutter ist los«, erwiderte Paul aufgeregt.

»Mutter ist los?«, wiederholte Papa Parzival erstaunt und rückte seine verrutschte Schlafmütze zurecht. »Aber sie ist doch hier.«

Mama Pandora lächelte verschlafen. »Ja, ganz bestimmt. So früh ist mit mir noch nicht viel los.«

Paul raufte sich die Ohren. »Ich meine doch die andere Mutter. Die Mutter von Frank Locke. Die ist los! Sie will uns alle zum Teufel jagen!«

Wie ein Blitz kam Pauline aus ihrer Uhr gezischt. »Irgendwas stimmt doch mit diesen Menschen nicht. Ständig wollen sie unser Zuhause abreißen oder uns zum Teufel jagen! Was haben wir ihnen denn getan? Gar nichts!« Sie schaute Paul und ihre Eltern herausfordernd an. »Und was wollt ihr jetzt tun? Wieder nichts?«

Papa Pinkus schüttelte den Kopf. »Als Erstes werden wir uns diese Dame mal aus der Nähe ansehen.«

In aller Eile wurde beschlossen, die ganze Familie zusammenzutrommeln. Papa Parzival flog los, um Opa Pinkus ausfindig zu machen. Und Mama Pandora flog los, um Delphons zu holen.

Pauline rief nach Flavia, aber kein Flügelflattern antwortete. Der Trichter des Grammophons war leer. Pauline wollte nach der Fledermaus suchen, aber ihr Bruder zog sie mit aller Kraft nach unten.

»Um Flavia musst du dir keine Sorgen machen«, versicherte er. »Die taucht schon wieder auf. Sorgen musst du dir um uns und diese schreckliche Frau machen. Ich hoffe bloß, die ist bald wieder weg!«

Sie fanden Frank Locke und seine Mutter im roten Zimmer. Die beiden standen am Fenster und sahen nach unten in den Garten.

Pauline war überrascht, wie schmal und zierlich die Fremde war. Von einer Frau, die sie zum Teufel jagen wollte, hatte Pauline sich mehr erwartet.

»Was hast du denn da für eine Gurkentruppe angeheuert?«, fragte die zierliche Person am Fenster und zupfte an einer ihrer hellblonden Haarsträhnen herum. »Das ist doch ungeheuerlich! Die Männer werden fürs Arbeiten bezahlt, und was machen sie? Sie hocken jodelnd auf Bäumen oder machen Kopfstand im Matsch. Igitt.«

»Sie scheinen Spaß zu haben«, erwiderte Frank Locke mit einem zaghaften Lächeln.

»Ja, Spaß, natürlich.« Abfällig schnaubte seine Mutter durch die Nase. »Du glaubst wohl immer noch, dass es im Leben darum geht, Spaß zu haben. Ha! Dass ich nicht lache!«

Pauline flog zum Fenster, um sich die komische Frau aus der Nähe anzusehen. Ihr Gesicht war nicht so blau wie das von Poltergeistern und auch nicht so blass wie das von Frank Locke. Die Haut erinnerte Pauline an den kleinen braunen Lederkoffer, der oben bei Delphons im Sternguckerturm lag.



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